Mit einem runden Kopf und einem zylindrischen Körper, bemalt in rot und grün – so stellt eine Kokeshi Puppe oft die Figur eines niedlichen Mädchens dar.
Die erste Puppe in Japan war eine ausgestopfte Puppe im kaiserlichen Hof der Heian Zeit (794-1185). Gestaltet aus Tuch als ein kriechendes Kleinkind wurde sie an das Kopfende des Bettes gelegt. Die Puppe sollte als Sündenbock für den Schmutz und das Unglück des Kindes dienen. Allmählich verbreitete sich diese kaiserliche Sitte auch unter dem Volk, sodass die Puppen auch aus den weniger teuren Materialien Papier und Holz gestaltet wurden.
Es wird angenommen, dass für Entstehung der Kokeshis drei Bedingungen nötig waren. Als Erstes war die Entwicklung der Sitte des Toji(湯治), wortwörtlich „Heilen mit Badewasser“. Anfang des 19. Jahrhunderts war die Mehrheit der Bevölke- rung Bauern. Insbesondere in der kalten Region Tohoku war Toji ein wichtiges
Jahresereignis; und sie besuchten den Onsen. So konnten sie sich von der Müdigkeit ihrer schweren Arbeit erholen und neue Kräfte für Reisbau sammeln.
Darüber hinaus wurden zu der Zeit rote Dinge als Glücksbringer verbreitet. Dieser Glaube an rote Gegenstände (vielleicht Spielzeuge, Säuglingskleidung oder andere Produkte) als abwehrendes Amulett kam aus China. Da durch eine Pockenepidemie viele Menschen ums Leben kamen, wurden solche als Schutz gerne eingesetzt.
Während dieser Zeit war eine Pilgerfahrt u.a. zum Ise-Schrein in ganz Japan populär. Da die Besuche aus der Region Tohoku aufgezeichnet ist, wird vermutet, dass sie unterwegs in Hakone und Odawara Halt machten. Was dort verkauft wurde, war ein „roter Gegenstand"; im Grunde handelte es sich dabei um ein weißes Holzspielzeug, das teilweise rot bemalt war.
Die Menschen in Tohoku brachten diese Souvenirs in ihre Heimat zurück, und als der Meister der Holzarbeiten Kijishi von Odawara nach Naruko zog, wurde ihnen nicht nur die Technik des Sägens von Holz, sondern auch die Technik des Herstellens von farbigem Holzspielzeug beigebracht.
Und zuletzt ging am Ende der Edo-Zeit das Privileg des Kijishi verloren, in den Bergen unbeschränkt die Bäume jenseits der 8. Station zu fällen (8.Station -8合 = 80% der Höhe vom Fuß bis zum Gipfel des Gebirges). So verlies Kijishi schließlich die Anhöhen der Berge und ließ sich am Fuße der Berge nieder.
Bis dahin hatte er bei seinen Arbeiten an der Drehbank sog. Nurishita (Holzsockel) für Schalen und religiöse Gefäße und Instrumente aus Holz hergestellt. Dann begann der Austausch mit den Badegästen, also den Landwirten. Diese wollten die roten Kokeshi-Puppen vermutlich als Glücksbringer in ihre jeweiligen Dörfer mitnehmen. So konnte der Meister der Holzarbeiten die Wünsche der Badegäste erfüllen. Und dieser Glücksbringer sollte Gesundheit, reiche Ernte und weitere Sicherheit für die Familie bringen.
Die Kokeshi-Puppen als Spielzeug in ihrer heutigen Form kamen in der Kyoho-Zeit (1716-1736) auf. Vom Ende der Edo-Zeit (1603-1867) bis zum Ende der Meiji-Ära (1868-1912) waren sie als Spielzeug für Kinder sehr beliebt. Als aber die Isolierung Japans während der Meiji-Ära beendet wurde, wurde Kunststoffspielzeug in Japan sehr populär. In der Taisho-Ära (1912-1926) nahm jedoch die Zahl der Sammler in Tokio und Osaka zu, und in der frühen Showa-Zeit (1926-1989) wurde Japans erstes Buch über Kokeshi veröffentlicht (also in den 30er Jahren). Und so begann der erste Boom. Seitdem wurde ihr Wert als Antiquität anerkannt.
Viele Touristen, die in der Zeit des schnellen Wirtschaftswachstums in den 1960er Jahren heiße Quellen in Tohoku besuchten, kauften Kokeshi-Puppen. Damit entstand der zweite Boom. Seit dieser Zeit werden Kokeshi-Puppen auch in anderen Regionen, wie z.B. Kyoto, hergestellt.
Der dritte Boom entstand in Tohoku, das durch das große Erdbeben in Ostjapan 2011 enormen Schaden erlitten hatte. Auslöser waren die „Koke-Jo“, こけ女, junge weibliche Sammlerinnen (davor waren die Sammler eher Männer), die ganz besonders Kokeshi mit dem Zügen von Anime, dem neuen Puppen-Modell, liebten. Dies war auch für ausländische Touristen attraktiv. Heute finden drei große Kokeshi-Wettbewerbe in Tohoku statt, als auch verschiedene Veranstaltungen und Events in ganz Japan.
Kokeshi-Puppen werden unterteilt in „traditionelle Kokeshi-Puppen", die nach dem ursprünglichen Stil hergestellt werden, und in „neue Modell-Kokeshi-Puppen", die sich auf der Basis der traditionellen Grundlage weiterentwickelten.
Die Produktionsgebiete der traditionellen Kokeshi-Puppen sind 6 Präfekturen in Tohoku. Insbesondere werden Naruko, Togatta und Tsuchiyu als „Japans drei große Kokeshi-Gebiete“ bezeichnet. Die Organisation des Kojin 工人(Kokeshi-Meister) besteht aus 10 bis 12 系Kei (Gruppen), geteilt nach Regionen. Die Puppen der einzelnen Gruppen unterscheiden sich; das Erscheinungsbild (Struktur und Farbe der Malerei) variiert auch je nach Kokeshi-Meister. Grundsätzlich werden die Puppen einzelnen auf einer Drehbank in ihre Form gedreht (also das Holz abgeschabt).
1940 wurde „Kokeshi こけし" bei der Kokeshi Naruko Versammlung als endgültiger Name der Puppen inkl. der verwendeten Schriftzeichen festgelegt.
Der Ursprung des Namens ist immer noch unklar. Möglicherweise wurde die Bezeichnung von den Holzpuppen wie z.B. „Kogesu“ , „Koukeshi“, oder aber
auch von „Keshi Ningyo“ abstammen.
Die Grundfarben für Kokeshi sind Rot, Grün und Schwarz. Manchmal werden auch Gelb und Lila benutzt.
Das Gesicht ist der wichtigste Teil, es unterscheidet sich je nach Produktionsgebiet und Kojin, und sogar beim gleichen Kojin ändert es sich im Laufe der Zeit. Kokeshi wird auch als „Kunst des Gesichts“ bezeichnet. Lächelnd oder ernst, das Gesicht scheint die verschiedenen Gesichtsausdrücke eines Kindes darzustellen.
Die Kinder haben auch verschiedene Frisuren oder Haarschmuck. Manche haben auch wenig Haare, wie die Kinder in früheren Zeiten, damit ihre Haare schön geordnet werden konnten oder leicht sauber zu halten waren.
Japan ist ein Land mit vielen Naturkatastrophen wie Erdbeben und Taifunen. Darüber hinaus sind wir häufig von Epidemien betroffen. In der Zwischenzeit beteten die Menschen zu den Göttern und Buddha und waren auch darüber hinaus sehr erfinderisch, um ihre Familien, insbesondere ihre Kinder, zu schützen. Und die Kokeshi-Puppe half den Menschen ebenso wie andere rote Gegenstände. Ich glaube nicht, dass die meisten Menschen wissen, dass die
meisten Menschen wissen, dass Kokeshi-Puppen eine solche Bedeutung hatten, aber ist es eine gute Gelegenheit, sich anlässlich der Verbreitung des neuen Coronavirus an diesen Hintergrund zu erinnern.
Bleiben Sie gesund!
https://www.nippon.com/en/guide-to-japan/gu900137/kokeshi-dolls-enjoy-surge-of-renewed-interest.html Auf Englisch
https://wa-gokoro.jp/traditional-crafts/Kokeshi/ Bilder von Kokeshi
Keiko Kasagi
Sabine Schmitgen
Quellen:
Kokeshi Zufu:Kultur. Muster, Kojin (Kokeshi-Meister) der Traditionellen Kokeshi verständlich durch Illustration von Kazuto Sasaki,
ISBN-13 : 978-4416519462、Seibundo Shinkousha, 9.1. 2020
(Japanisch)
Wikipedia
Webseiten des Naruko Onsen Touristenbüro
Webseiten des Miyagi Prefecture Zao Touristenbüro
Fotos:
Miyagi
Prefecture Tourism Buro:u.a. ein flugzeugförmiges Kokeshi,
ausgestellt im Präfekturbüro
Miyagi.
Masatami Kasagi
丸い頭と、赤や緑で描かれた円柱形の胴をもつ、そのように、こけしは可愛い女の子を表しているものがほとんどです。
日本で最初の人形は、平安時代 (794-1185) の宮中のぬいぐるみでした。布で作られ、はいはいをする幼児の形をしていて、枕元に置かれました。そしてこの人形は、幼児の身の穢れや災いに対する身代わりとされていました。やがてこの宮中の風習が庶民の間でも用いられるようになり、安価な紙や木でも作られるようになりました。
こけしが誕生するには3つの要因があったと考えられています。まず湯治という習俗の発展です。文字通り、湯に入ることで治癒することです。文化・文政頃
(Anfang des 19.Jhts) には人口の多数を占めていたのは農民でした。そして特に寒冷地の東北では湯治は大切な年中行事でした。そうして重労働による疲れを取り、また稲作など働く力を蓄えることが出来ました。
次にこの時期に「赤物」が厄除けとして伝えられたことです。この赤い物(場合によってはおもちゃ、産着や他の産物)が厄除けとして効くという中国からの言い伝えが信じられていました。そして伝染病の疱瘡が流行り、多くの人が命を落としていた中、このようなお守りは必要だったのです。
当時、日本各地で伊勢参りなどが盛んに行われていました。東北地方からの参拝も記録が残されていることから、農民たちがその道中で箱根や小田原に立ち寄ったと考えられます。そこで売られていた白木に一部が赤く塗られた玩具が「赤物」でした。東北の人々はこれらの土産物を持ち帰り、また小田原から木地師が鳴子に移り住んだことにより、木挽きの技術だけではなく、色が塗られた木地玩具を作る技術も伝えられました。
そして最後に、江戸末期まで木地師に許されていた、山々の8合目以上にある木を自由に伐採して良い、という特権が失われたことから、木地師は山から下りて里に定着するようになりました。
それまで木地師は轆轤を用いて碗、仏器や神器などの塗下(訳注:漆等を塗る前の木製の下地)を作る仕事をしていましたが、湯治客である農民との交流が始まりました。農民たちはきっと赤物のこけしを厄除けとして持ち帰ることを望み、木地師も湯治客の希望を叶えることが出来たのでしょう。こうして心身回復と、五穀豊穣、そして家内安全をもたらす厄除けが夫々の村にもたらされました。
こけしが玩具として現在の形に誕生したのは享保年間 (1716‐1736)で、江戸時代末 (1603-1867) から明治時代末 (1868-1912) まで、おもちゃとしてとても人気がありました。しかし鎖国がとけるとセルロイドなどのおもちゃに取って代わられました。大正時代 (1912-1926) になると伝統工芸品としての評価されるようになり、昭和初期 (1926-1989 )に初めてこけしの専門書が出版されると、こけしの最初のブームが始まりました。これを機に骨董品としても扱われるようになりました。
1960年代の高度成長期になると沢山の観光客が東北を訪れて、こけしを購入したことから、第2のブームが始まり、京都など他の地域でもこけしが作られるようになりました。
第3のブームは2011年の東日本大震災で甚大な被害を受けた東北で作られるこけしが注目されました。きっかけとなったのは「こけ女」と呼ばれる若い女性コレクターたちで(それまではどちらかというと男性が主流でした)、彼女らはアニメなど特別な外見の新型こけしを好みました。これらは外国人の観光客にも人気となりました。
今では3大こけし祭りが東北で開催され、様々なイベントが日本各地で開催されています。
こけしは本来の様式に従って作られる「伝統こけし」と、これを元に新規に発展した「創作(新型こけし)」があります。「伝統こけし」は東北6県で作られており、特に鳴子、遠刈田と土湯は「日本三大こけし」といわれる名産地です。地域によって10 から12 系に分かれており、系統によって特色(構造や色彩)が異なります。こけしを作る工人によっても姿は様々ですが、基本的に一体ずつ轆轤で挽いて作られます。
1940年に”こけし”の名はこけし鳴子大会で、仮名書きで「こけし」に統一されました。
その名前の由来は、木の人形の名称、「こげす」、「こうけし」や「芥子人形」とも言われていますが、いまだにはっきりしていません。
子どもたちの髪型や髪飾りも様々です。子どもによっては昔の子どものように髪の毛が少なかったりしますが、これは髪の毛がきちんとしているように或は頭を容易に清潔に保つため、だったとも言われています。
日本は沢山の地震や台風など、自然災害が多い国です。更に疫病にも見舞われています。
そんな中で人々は神様や仏様に願いを込めて家族や、特に子どもたちを守ってきました。こけしも「赤物」として人々を守り、支えていたのです。今はこけしにもそうした意味が込められていたということを知っている人は殆どいないと思いますが、新型コロナウイルスの感染を機にそうしたこけしの歴史を思い起こしてみることも良いかもしれません。
どうぞお元気で!
https://wa-gokoro.jp/traditional-crafts/Kokeshi/ こけしの写真
笠置 恵子
参考資料:
こけし図譜:
イラストレーションでわかる伝統こけしの文化・風土・意匠・工人
佐々木一澄著 ISBN-13 : 978-4416519462、誠文堂新光社 (2020/1/9)
Wikipedia
鳴子温泉郷観光協会
宮城県蔵王町観光物産協会
写真提供:
宮城県観光課:宮城県庁に展示されている飛行機こけし
笠置正民