Tanuki in der Folklore Japans

 Liebe Leserinnen und Leser in den deutschsprachigen Ländern, kennen Sie in Japan weit verbreitete Tiere, „Tanuki”?

Hondotanuki; Foto © “japan live news”
Hondotanuki; Foto © “japan live news”

 Sie werden auf Deutsch als Marderhund bezeichnet, und auf Englisch „raccoon dog”, also Waschbär. Doch gehören diese Tiere nicht zu der Familie der Waschbären oder Wiesel, sondern zu der Familie der Hunde. Sie sind eine Unterart der Füchse.

 

Ursprünglich haben Tanuki nur in fernöstlichen Regionen gelebt. Auf der japanischen Hauptinsel und den Inseln Shikoku und Kyushu leben „Hondotanuki”. Im Norden auf Hokkaido leben „Ezotanuki”, die größer als Hondotanuki sind und ein längeres Fell haben. Genau wie Füchse sind sie eigentlich scheue, nacht-aktive Waldtiere und Allesfresser.

 

Seit alten Zeiten haben die beiden Tiere in der näheren Umgebung von Menschen gelebt, daher gibt es in Japan viele Fabeln und Märchen von Füchsen und Tanuki. Es gibt noch einige Gemeinsamkeiten zwischen den beiden. Nach japanischer Auffassung besitzen Tanuki ähnliche magische Begabungen wie Füchse. 

 

Während die Füchse aber elegant und schlau oder gar heimtückisch agieren, sind die Tanuki eher derbe, draufgängerische Gesellen. Füchse sind eher weiblich konnotiert, Tanuki dagegen männlich. Eines ihrer Charakteristika sind denn auch ihre übergroßen Hoden (natürlich ein Glückssymbol).”

(aus: Tanuki-Morphologie Religion-in-Japan Universität Wien)

Foto ©Tanukiya HP
Foto ©Tanukiya HP

 

Hier sehen Sie einen Shigaraki-Keramik-Tanuki, die oft vor Geschäften oder im Garten aufgestellt werden.

 

Shigaraki-Keramik wird im Shigaraki-Tal in der Präfektur Shiga seit der Kamakura-Zeit (1185–1333) produziert und mit dem Beginn des 16. Jahrhunderts der Überlieferung nach für die Tee-Zeremonie genutzt. Eine Spezialität sind große „Tanuki“-Figuren aus Steingut, die Sake-Becher halten. Im Fotos sehen Sie eine der typischen Tanuki-Figuren. Sie können gut seine oben beschriebenen Merkmale erkennen.

 

 

 

 

Übrigens, in den volkstümlichen Überlieferungen in Japan machen Tanuki oft Fehler und werden damit zum Spott. Ein Beispiel dafür ist „Kachikachi Yama (Englisch: Crackling Mountain / Deutsch: Knisterknister-Berg)":

Aus: “Kachikachi Yama” 2005, Sekaibunnkasha-Verlag
Aus: “Kachikachi Yama” 2005, Sekaibunnkasha-Verlag

 Es waren einmal in einem Dorf ein alter Bauer, der im Feld einen Tanuki fasste, der sich böse verhielt. Um zu fliehen gab der Tanuki aber der alten Frau des Bauern einen Stoß, sodass sie umfiel und sich verletzte.

 

Davon hatte ein Hase gehört, der den Tanuki bestrafen wollte, damit er kein zweites Mal Unfug macht.  Der Tanuki lässt sich von dem Hasen übertölpeln, „der die Untat mit allerhand Tricks rächt. U.a. zündet er ein Bündel Holz an, das der Tanuki transportiert.” Der Hase schlägt zwei Feuersteine gegeneinander, Klack klack (auf Japanisch “kachi kachi”) …, und der Tanuki fragte den Hasen: „Was ist denn das für ein Klang?“ „Das ist der Ruf von kachi-kachi-Vögeln“, antwortete der Hase. Aber das Holz auf dem Rücken des Tanuki fing Feuer und er trug schwere Brandwunden davon.

 

“Schließlich ertrinkt der Tanuki, nachdem ihn der Hase dazu gebracht hat, in einem Boot aus Schlamm aufs Wasser hinaus zu rudern.” Der Schlamm löste sich im Wasser auf und so ertrank der Tanuki. (Zitate aus: Tanuki-Morphologie Religion-in-Japan Universität Wien)

 

Diese Fabel soll schon im 14./15. Jahrhundert in der Muromachi-Ära weit verbreitet worden sein.

In der originalen Geschichte „Kachikachi Yama” war die Tat Tanukis noch grausamer. Er hat die Bauersfrau getötet, gekocht und dem Bauer die Suppe essen lassen.

So hat man in alten Zeiten vor dem Tanuki Angst gehabt. Aber er ist wohl nicht wirklich klug, denn schließlich wird Tanuki vom Hasen übertölpelt.

 

In Vergleich zu Füchsen machen ein Tanuki eher eine dumme Figur, die zum Schmunzeln anregt.

Andererseits waren Tanuki dafür bekannt, dass sie auch eine Art Gespenst mit Zauberkraft waren.

 

Zum Beispiel ist die Sage über „die Bauch-Trommel von Tanuki” seit der Kamakura-Ära  überliefert. In Mondnächten sollen Tanuki ihren Bauch schlagen wie “pon poko pon” und lustig tanzen. Darüber gibt es auch ein Kinderlied, „Shojyoji No Tanuki-Bayashi”. „Shojyo-ji” ist der „Shojyoji Tempel” in der Präfektur Chiba und „Bayashi” ist gleichbedeutend mit „Hayashi”, also der Begleitmusik beim “No-Spiel”. Die Menschen haben sich vermutlich eine Szene vorgestellt, wie Tanuki im Mondschein Sutren von buddhistischen Mönchen auf der Bauch-Trommel begleiten.

Dieses lustige Lied können Sie auf YouTube hören.

https://www.youtube.com/watch?v=U8hCuxUWaR4

 

Seit langer Zeit haben Tanuki so positive Aspekte. Das kommt vielleicht auch von seiner etwas runden sympathischen Gestalt. Deshalb findet man sie wohl immer wieder vor Restaurants.

 

                                                   Emiko Kurosawa

                                                   (Sabine Schmitgen)

日本の民間伝承とたぬき

 

ドイツ語圏の読者の皆さまは、日本に広く分布するたぬきという動物をご存知ですか?

ホンドタヌキ 写真 © “japan live news”
ホンドタヌキ 写真 © “japan live news”

 

たぬきは、ドイツ語では「マーダー(訳注:テンの意)フント(犬)」、英語では「ラクーン(訳注:アライグマ=ドイツ語でヴァッシュベーア)ドッグ」と呼ばれます。でも、たぬきはアライグマ科やイタチ科ではなく、イヌ科の動物です。生物分類学上では、タヌキとキツネは同じ種なのです。

たぬきは元々極東地域にのみ生息していました。日本の本州、四国、九州地方にいるのは「ホンドタヌキ」です。北の北海道には、ホンドタヌキよりも大柄で被毛が長いエゾタヌキが住んでいます。実際はきつねと同様に、臆病な夜行性の雑食動物です。

きつねもたぬきも昔から人間の身近な地域にいましたから、日本にはこの二種類の動物にまつわる寓話や昔話がたくさんあります。両者にはさらに共通点があります。日本では、たぬきもきつねと同じように不思議な術を使えると信じられてきました。

 

しかし、きつねのふるまいがエレガントでずる賢く狡猾であるのに対し、たぬきはもっと粗野で、無鉄砲である。きつねは女性的に、たぬきは反対に男性的に描かれることが多い。それはたぬきの特徴の一つが並外れて大きい睾丸であることからも、うかがえる(もちろんこれは幸運のシンボルである)」。(出典:「たぬきの形態/日本の宗教/ウィーン大学」)

写真 ©狸屋 HP
写真 ©狸屋 HP

 

 

こちらは信楽焼のたぬきです。よく店先や庭などに置かれています。信楽焼は滋賀県信楽町の谷で、鎌倉時代(11851333年)から生産されており、16世紀に入ると同時に茶道に使用されるようになったと言われています。その特産品は陶土から作られた大きなたぬきの置物で、酒瓶を持っています。この写真はその典型的な姿です。先に記載したたぬきの特徴が、よくお分かりになるでしょう。

 

 

 

 

 

ところで、日本の民間伝承におけるたぬきは、よく失敗をして笑いものにされます。その一例が『かちかち山(英語:Crackling Mountainクラッキングマウンティン ドイツ語:Knisterknister-Berg クニスタークニスター・ベルク )です。

むかしむかしある村で、おじいさんが畑で悪さをしていたたぬきを捕まえました。ところがたぬきは逃げようとして、おばあさんを突き飛ばし、そのためおばあさんは転んでけがをしてしまいました。

『かちかち山』 2005年世界文化社より
『かちかち山』 2005年世界文化社より

 

それを聞いたうさぎは、二度と悪さを働かないようにこらしめてやろうと思いました。たぬきはうさぎに騙されます。

 

うさぎは様々なトリックを用いて、たぬきの悪行に復讐をする。例えばたぬきが背負って運ぶ薪に火をつける」。

うさぎは二個の火打石を打ち付けました。クラック、クラック(日本語で『かちかち』)… たぬきはうさぎに尋ねました。「いったいなんの音なんだい?」「かちかち鳥の鳴き声だよ」と、うさぎは答えました。しかしたぬきが背負った薪は燃えだして、たぬきはひどい火傷を負いました。

最後に、うさぎに促されて泥の船で水の上に漕ぎ出したたぬきは、溺れて死ぬ」。 

 

泥が水に溶けたので、たぬきは溺れ死んでしまったのです。(斜字は「たぬきの形態/日本の宗教/ウィーン大学」 より引用)

この寓話は、14,5世紀室町時代には、広く知れ渡っていたと言われています。

『かちかち山』のオリジナルストーリーでは、たぬきの所業はもっと残酷でした。たぬきはおばあさんを殺して煮込み、おじいさんに食べさせたのです。

このように、昔の人々はたぬきを恐れていました。けれどもたぬきは、心からずる賢いわけではなかったようです。結局うさぎに騙されてしまうのですから。

きつねと比べてたぬきには、むしろ間抜けな、にやりと笑いを誘うようなイメージがあります。その一方で、神通力を持った妖怪の仲間でもありました。

 

例えば、鎌倉時代から「たぬきの腹つづみ」が言い伝えられています。月夜の晩に、たぬきが「ポンポコポン」と腹を打ち鳴らし、楽しく踊るというものです。この様子は、童謡「証城寺の狸囃子(たぬきばやし)」にも歌われています。証城寺とは、千葉県にある寺、証城寺のことであり、「-ばやし」は「囃子」、つまり能楽における伴奏のことです。おそらく人々は、月夜の晩に坊さんたちの読経に合わせ、たぬきが腹つづみで伴奏をする光景を思い浮かべたのでしょう。

この面白い歌は、youtube で聴くことができます。

https://www.youtube.com/watch?v=U8hCuxUWaR4

 

長い間、たぬきにはこのように好ましい一面が伴ってきました。もしかするとそれは、少しふっくらした親しみやすい姿から来ているのかもしれません。多分そのために、飲食店の前でよく見かけるのでしょうね。

 

                                             黒沢恵美子

                                           (ザビーネ・シュミットゲン)

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