Fulda – Eine Tagestour in die Barockstadt

 „Barockstadt Fulda“ steht auf den Hinweisschildern an der Autobahn. Das herausragende Gebäude der Stadt ist die Grabesstätte des Hl. Bonifatius, der weithin bekannte Dom St. Salvator, ein barockes Bauwerk.

 

Im Jahre 744, genau vor 1275 Jahren, betrat Sturmius diesen Ort, an dem dann das Kloster Fulda errichtet wurde. Den Namen erhielt das Kloster und auch die Ansiedlung vom gleichnamigen Fluss. Im Auftrag von Bonifatius sollte hier ein benediktinisches Musterkloster errichtet werden. 819, also vor 1200 Jahren, wurde die Ratger-Basilika als Folgebau der von Sturmius errichteten Gründungskirche geweiht. Das Kloster erlebte in den folgenden Jahrhunderten eine große Blütezeit und wurde mit dem Grab seines Gründervaters Bonifatius (der 754 ermordet wurde) ein Zentrum des Reiches. An der Stelle des Klosters steht heute der Dom zu Fulda, die bedeutendste Barockkirche Hessens. Ein interessantes Detail an dieser Stelle: Die beiden Türme wurden von der Vorgängerkirche beibehalten. Allerdings waren diese nach der alten Bauweise rund gebaut. Das entsprach nicht dem barocken Schönheitsideal. So bekamen die Türme eine viereckige Verkleidung. Die ursprünglich runde Bausubstanz kann man bei einem Besuch des Domes noch erkennen.

 

Genießen Sie im Dom auch einmal ein Orgelkonzert. Abends, in den Sommermonaten und in der Adventszeit samstags eine Orgelmatinee und im Rahmen des „Internationalen Orgelsommers“ im Juli und August weitere einstündige Orgelkonzerte. Über die aktuellen Veranstaltungen können Sie sich unter https://www.bistum-fulda.de/bistum_fulda/kunst_musik/musik/orgelmusik/orgelmusik_am_dom/konzerte/start_orgelkonzerte_dom.php# informieren.

 

Den Mittelpunkt der weltlichen Bauwerke bildet das Stadtschloss, die ehemalige Residenz der Fuldaer Fürstäbte und Fürstbischöfe. Die Schlossanlage würde im Auftrag von Fürstabt Adalbert von Schleiffras durch den Baumeister Johann Dientzenhofer erbaut. Unter seiner Ägide entstand auch der barocke Dom. Im größten Bereich des Schlosses ist heute die Stadtverwaltung untergebracht. Ein kleiner Teil steht als Historische Räume für eine Besichtigung offen.

 

Von der Terrasse des Schlosses hat man übrigens einen wunderbaren Blick auf den Dom.

 

Sehr beeindruckend ist auch der Außenbereich des Schlosses mit dem Schlossgarten. Er bildet im Stil eines englischen Gartens die grüne Lunge der Stadt. Im Rahmen der Landesgartenschau 1994 in Fulda wurde der barocke Teil des Gartens neu angelegt und wird auch heute noch mit viel Aufwand und Liebe zum Detail gepflegt. Ein Augenschmaus! 2023 wird die Landesgartenschau wieder nach Fulda kommen. Man kann gespannt sein, was sich die Garten- und Landschaftsbauer dann einfallen lassen.

 

Wenn man durch den Schlossgarten spaziert und das Stadtschloss hinter sich lässt, nähert man sich einem weiteren Kleinod, der Orangerie. Sie wurde ab dem Jahr 1721 nach den Plänen des Mainzer Oberbaudirektors Maximilian von Welsch geschaffen. Ursprünglich war sie für die Unterbringung der empfindlichen exotischen Pflanzen aus dem Schlossgarten für die Wintermonate gebaut. Im Sommer war sie auch ein schöner Platz für Sommerfeste. Heute befinden sich in der Orangerie Räumlichkeiten eines Hotels, das die Prachträume als Restaurant nutzt. Sehenswert ist der zentral gelegene Apollosaal mit einem beeindruckenden Deckenfresko.

 

Zusammen mit weiteren Prachtbauten des 18. Jahrhunderts bildet das Stadtschloss das sog. Barockviertel rund um den Bonifatiusplatz.

 

Wenn Sie sich etwas vom Barockviertel entfernen und durch die Gassen der Altstadt spazieren, entdecken Sie viele Gebäude aus alter Zeit. Während des zweiten Weltkriegs wurden in Fulda „nur“ 18% der Bausubstanz zerstört. So finden Sie heute noch den Hexenturm als den am besten erhaltenen Wehrturm der mittelalterlichen Stadtmauer. Sie sehen Straßennamen, die von der historischen Nutzung zeugen, und Gebäude mit langer Handwerkstradition. Beispielsweise ein Bäckereigebäude aus 1548, in dem sich sogar heute noch eine Bäckerei befindet. Die Severikirche von 1451, die Zunftkapelle der Wollweber, gab diesem Viertel den Namen: Severiberg.

 

Lassen Sie sich durch die Gassen treiben und genießen Sie die Anblicke des historischen Fulda.

 

Eine gute Hilfe bei der Planung Ihres Besuches von Fulda gibt die Tourismus Homepage https://www.tourismus-fulda.de/home.html

 

Und wenn Sie eine Stadtführung oder eine Führung durch das Stadtschloss buchen wollen: https://www.tourismus-fulda.de/fuehrungen/fuer-einzelreisende.html

 

Im historischen Teil der Stadt findet jeden Sommer auch eine Musical Festival statt: https://www.musicalsommer-fulda.de/ . Vielleicht wollen Sie Ihre Erkundung der Stadt ja auch noch etwas verlängern …

 

Wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind, sollten Sie sich überlegen, ob Sie auch noch ein Kleinod außerhalb von Fulda besuchen: die Fasanerie. (Wobei man sagen muss, „klein“ ist sie nicht …). Im 18. Jahrhundert ursprünglich als Landschlösschen für die Erzbischöfe von Fulda errichtet, wurde die Anlage im weiteren Verlauf stark erweitert, im zweiten Weltkrieg beschädigt und beherbergt heute das Schlossmuseum. Ein Restaurant mit schönem Außenbereich lädt zum Verweilen ein.

 

Ganz besonders möchte ich aber auf die Schlossführungen hinweisen. Über die „normale“ Führung hinaus werden auch Märchenführungen für Kinder, Kostümführungen und Führungen durch die Porzellansammlung angeboten. http://www.schloss-fasanerie.de/besucherinfos/oeffnungszeiten-preise.html#.XScLLo_go2w  

 

Im August eines Jahres gibt es auch ein „Zeitreise“ mit über 500 Darstellern in historischen Militär- und Zivilkostümen und im Mai das Fürstliche Gartenfest. Ein Erlebnis!

 

 http://www.schloss-fasanerie.de/veranstaltungen.html#.XScIR4_go2w

 

Nähere Informationen zum Schloss Fasanerie in Eichenzell finden Sie unter http://www.schloss-fasanerie.de/schloss-fasanerie.html#.XScK7Y_go2w Ist Ihnen an dem Namen des Ortes etwas aufgefallen? An der Endung „-zell“ kann man den mönchischen Ursprung dieser Ansiedlung erkennen.

 

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei einem Besuch dieses interessanten Städtchens „mitten in der Einöde“, wie Bonifatius an Papst Zacharias 751 schrieb.

 

                                                        Sabine Schmitgen

 

Ich möchte mich ganz herzlich bei Monika Mörler und Sabine Schmitt (International Women’s Club Frankfurt) für die Organisation eines Tagesausflugs nach Fulda bedanken, der den Anstoß zu diesem Artikel gab.

フルダーバロックの町への日帰り旅行

 “バロックの町 フルダ”とアウトバーンの案内標識板には書かれています。町のそびえ立つ建物は、聖ボニファティウスの墓所であり、一般的に聖サルヴァートル大聖堂として知られるバロック建築です。(訳注:サルヴァートルは救世主の意、聖ボニファティウスは8世紀にフランク王国にキリスト教を伝えたドイツの守護聖人)

 

西暦744年、ちょうど今から1275年前、聖シュトゥルムがこの地に入り、フルダ修道院が築かれました。この名前は同名の川からこの修道院と入植地に授けられました。ボニファティウスの指示により、ここにベネディクト会の模範修道院を建てることとなりました。そこで 819年、つまり1200年前、ラツガー・バジリカは、聖シュトゥルムが造った最初の教会の教会堂として落成されました(訳注:ラツガーは建築家であり第3代フルダ修道院長 802-817在位)。修道院はその後何百年も続く黄金期を築き、創立の父であるボニファティウス(754年に暗殺される)の墓とともに(神聖ローマ)帝国の中心でした。修道院のあった場所には今日、ヘッセン州の最も著名なバロック教会であるフルダ大聖堂が立っています。この場所には興味深い細かい部分があります: 2つの塔は、前身の教会のものを引き継いでいます。ただし、これらは古い建築(ロマネスク)様式に従って丸く造られていました。これはバロックで理想とされる美とそぐわないので、塔に四角形の化粧張りがなされました。オリジナルの丸い建築本体部分は、大聖堂を見学するとはっきり分かります。

 

大聖堂の中でぜひオルガンコンサートを楽しんでください。夜、そして夏期と待降節の時期は土曜日のマチネー、そして7月・8月はさらに“インターナショナル・オルガンサマー”として1時間のオルガンコンサートが開催されています。現下の催しについては次のホームページで情報を得てください。

https://www.bistum-fulda.de/bistum_fulda/kunst_musik/musik/orgelmusik/orgelmusik_am_dom/konzerte/start_orgelkonzerte_dom.php#

 

現世の建築群の中心を成しているのは市宮殿で、フルダの領主大修道院長や領主司教の旧居城でした。宮殿の建設は、領主大修道院長アーダルベルト・フォン・シュライフラス(訳注:1700-1714在位)の指示で、建築家ヨハン・ディーンツェンホーファーによって建設されました。彼の庇護の元、大聖堂もバロック様式に建てられました。お城の大部分は今日、市庁舎および市議会堂になっています。ごく一部が歴史的空間として見学用に公開されています。

 

宮殿のテラスからの大聖堂への眺めもすばらしいものです。

 

宮殿の屋外の宮殿庭園にも深い感銘を受けます。宮殿庭園はイギリス式庭園の様式で街の緑地帯を形成しています。1994年にフルダで開催された州のガーデンショーでは、庭園のバロック様式の部分が新しく作り替えられ、現在も細部に至るまで多額の経費と愛が注がれ、手入れされています。目の保養になります! 2023年に再びフルダに州のガーデンショーがやってきます。庭師や造園家にどんなアイディアが思いつくか、ワクワクです。

 

宮殿庭園を散策して市宮殿を背にすると、さらに別の貴重な建造物、オランジェリー(訳注:越冬用の温室)に近づきます。オランジェリーは1721年からマインツの建設ディレクター長のマキシミリアン・フォン・ウェルシュの計画に沿って建設されました。元来オランジェリーは、宮殿庭園の繊細な異国の植物を冬の間収容するために作られました。夏は、夏のお祭りにふさわしい場所でした。現代のオランジェリーは、ホテルが華麗な部屋をレストランとして利用されています。一見に値するのは建物の中央にあって、天井に素晴らしいフレスコ画があるアポロホールでしょう。

 

18世紀の他の壮麗な建物とともに市宮殿は、ボニファティウス広場を中心にいわゆるバロック地区を形成しています。

 

バロック地区を少し離れ、旧市街の路地を散歩すると、たくさんのバロック時代以前の建物に出会うでしょう。第2次世界大戦ではフルダの建物の“たった”18%しか破壊されませんでした。ですから中世の城壁が最も良い状態で保存されている城砦の塔としての魔女の塔を、今も見ることができます。また通りの名称は、歴史上どのように使われていたかを物語っていますし建築物は手工業の長い伝統を持っています。例えば1548年に建造されたパン屋の建物には、今でもパン屋があります。1451年に作られたセヴェリ教会(ゴシック様式)は毛織物同業組合の礼拝堂で、そこからこの地区はセヴェリベルクと名付けられました。

 

路地をあちこち歩き回って、歴史を感じさせるフルダの景観を楽しんでください。

 

フルダ訪問を計画されている方には、ツーリズムのホームページが役にたちます。

 

https://www.tourismus-fulda.de/home.html

 

そして、もし町の観光ガイドや市宮殿のガイドを予約したいなら、次のホームページを利用してください。

 

町の歴史的区画では、毎夏、ミュージカル・フェスティバルも開催されています:https://www.musicalsommer-fulda.de/  もしかしたらもっとこの町について調査したくなるのでは・・・

 

もし車でお出掛けになるなら、フルダの郊外にあるもう一つの(小さな)宝物:ファザネリー(キジの飼育場の意味) のことも検討して下さい。(その際、“小さく”はないと言っておかなければなりません・・・)。もともとは18世紀にフルダの大司教のための田舎の小さなお城として作られたものですが、時の経過と共に盛んに拡張されました。しかし、第2次大戦中に破壊され、現在はお城の博物館になっています。美しい外観レストランには思わず立ち寄ってみたくなります。

 

私は特にお城のガイドについてお勧めしたいと思います。“通常”のガイドの他に、子ども向けのメルヘンガイドもありますし、コスチュームガイドや磁器コレクションのガイドもあります。http://www.schloss-fasanerie.de/besucherinfos/oeffnungszeiten-preise.html#.XScLLo_go2w 

 

8月には500名を超す、歴史的な軍服や一般市民の服(当時の民族衣装)を着用した出演者によって開催される“時間旅行”、そして5月には豪華なガーデンパーティがあります。素晴らしい経験です!

http://www.schloss-fasanerie.de/veranstaltungen.html#.XScIR4_go2w

 

アイヒェンツェルのファザネリー城のより詳しい情報は、以下をクリックしてください。

http://www.schloss-fasanerie.de/schloss-fasanerie.html#.XScK7Y_go2w

 

この地名に何か思い当たることはありませんか? 語尾の“ツェル”から、修道士がこの地を入植したことがわかります。

 

ボニファティウスが751年にローマ教皇ザカリアス(訳注:第91代、在位741-752)に送った書状で“荒野の真ん中で”と記しているこの興味深い町の訪問を楽しんでください。

 

          ザビーネ・シュミットゲン  (訳: 鎭西恭仁子)

 

 この記事を書く契機となったフルダへの日帰り旅行を計画してくださった、インターナショナル・ウイメンズクラブ・フランクフルトのモニカ・メーラーさんとザビーネ・シュミットさんに心よりお礼申し上げます。

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